Nachbericht Full Force 2024: Band-Bonanza zwischen Pfützen und Sonnenschein

Auch dieses Jahr zog es uns wieder zur "Stadt aus Eisen" – nach Ferropolis – zum Full Force Festival 2024. Gewitter und Sonnenschein gaben sich die Klinke in die Hand, aber wie immer hat sich das Force-Team den Herausforderungen souverän gestellt. Die Bands waren fantastisch und die Metal-Heads wie immer großartig! Lest weiter um mehr über die Bands und das Festival in diesem Jahr zu erfahren. Und schaut euch unsere Bildergalerie an um die Stimmung aufzusaugen.

 

Bevor wir los legen, alle Fotos von uns findet ihr HIER.

 

Tag 1 – Ein Gewitter, das Partylaune nicht brechen kann

Am Freitag starteten wir mit einem kleinen Dämpfer. Das Gelände musste am frühen Nachmittag aufgrund eines Gewitters geschlossen werden – schade um die abgesagten Bands, aber: Sicherheit geht vor. Später ging es dann doch los, und wir starteten mit Sondaschule. Eigentlich mit wenig Erwartung aufgetaucht, wurden wir ordentlich überrascht. Die Mischung aus Party und Punk kam super an – die Leute hatten Bock und feierten mit der Band, als wäre das Wetter nie ein Thema gewesen.

Casey legten als Nächstes einen emotionalen Auftritt hin. Es war ihre letzte Show der Tour und das Publikum zeigte sich gerührt, während sich einige Hardcore-Fans in den verbliebenen Pfützen austobten – tanzen im Matsch? Warum nicht!

Dann kam Alligatoah auf die Hauptbühne – ein kleiner Außenseiter im Line-Up, aber absolut sehenswert. Mit seinem Büro-Setting und der Zerstörung desselben sorgte er für einige Lacher. Die Fans wollten, dass er blank zieht, aber da blieb er eisern. Stattdessen gab’s ein überraschendes No-Angels-Cover von "Daylight in Your Eyes" und als krönenden Abschluss den Klassiker „Drogen nehmen“.

Den perfekten Auftakt boten aber ohne Frage Architects. Der Start des Sets war etwas holprig, Sänger Sam Carter hatte ein paar Stimmprobleme, aber nach den ersten Songs lief alles rund. Mit fett aufgebauten Podesten die mit Videos bespielt wurden, war die Band eine wahrliche Präsenz auf der Bühne. Routiniert aber mit viel Emotion spielten die Briten ihr bunt gemischtes Set runter. Die Band versprach, dass das neue Album genau das liefern wird, was die Fans lieben – und die Vorfreude ist real!

Tag 2 – Pyro, Hardcore und Sonnenbrand

Der Samstag begann noch etwas regnerisch und windig, aber pünktlich zum Mittag verzogen sich die Wolken. Ideal für die Fans von Bleed From Within, die am Nachmittag mit einer ordentlichen Pyro-Show die Hauptbühne rockten. Die Schotten hatten sichtlich Spaß und heizten der Menge mit Hits wie „Damnation“ und „End of All We Know“ ein. Zum Finale zog es Sänger Scott Kennedy dann auch noch in die erste Reihe – und die Show endete wortwörtlich mit einem Knall aus dem Pyro-Department.

Weiter ging’s mit Future Palace, die für eine kräftige Portion Frauenpower sorgten. Das Publikum schmolz vor Begeisterung – oder war das etwa doch vor Hitze? Jedenfalls gab’s eine solide Performance!

Hardcore pur bot Madball. Hier schwangen die Fans ordentlich die Körperteile – das ist NYC Hardcore, wie er leibt und lebt.

Alien Weaponry lieferten einen fulminanten Soundtrack, mit einer vollen Bühne und einer intensiven Performance.

Dann die Legenden: Bad Religion. Diese Männer führten nicht nur durch ihre Diskografie, sondern durch ein Lebenswerk. Sauber gespielt und mit einer Energie, die beweist, dass sie noch lange nicht ans Aufhören denken.

Zum Tagesabschluss brachten die Dropkick Murphys die Menge zum Kochen. Vom ersten Song an war Partystimmung pur angesagt. Ob vor der Bühne oder bei den Ständen – überall wurde getanzt und gefeiert, als gäbe es kein Morgen.

Kulinarisch ließ das Full Force übrigens auch in diesem Jahr keine Wünsche offen. Die Essensauswahl – von vegan bis fleischig – war top, auch wenn die Preise leicht angezogen haben. Das Bezahlsystem über QR-Code war praktisch, aber Achtung: Einige Zahlungsoptionen kosten Gebühren, und die Erstattung des Restbetrags nervt wegen der Extra-Gebühr. Verbesserungspotenzial gibt’s also.

Tag 3 – Metalcore und die große Horror-Show

Der dritte Tag begann mit einer starken Performance von Silverstein, die sich quer durch ihre Diskografie spielten. Ein Fest für alteingesessene Fans und Neuentdecker gleichermaßen. Immer wieder ein Highlight.

Bury Tomorrow zogen wie gewohnt die Menge in ihren Bann. Die Anzahl der Crowdsurfer war unglaublich – ob sie die angekündigte 1000er-Marke in einem Song geknackt haben, bleibt zu prüfen. Aber die Stimmung war auf jeden Fall auf Rekordniveau.

Frank Carter hat sich nicht lange bitten lassen und hat kurzerhand fast das gesamte Konzert aus dem Pit heraus gespielt. Während die Fans um ihn herumsausten lieferte er auch für Interessierte außerhalb seiner Fanbase eine großartig Show ab. Selbstironisch und immer den richtigen Ton getroffen.

Mit Boston Manor wurde es dann etwas entspannter. Die neue Platte „Sundiver“ steht im September an, und die Vorfreude war bei den Fans spürbar. Es wurde getanzt, und die Atmosphäre war angenehm gechillt.

Dann wurde es filmreif: Ice Nine Kills zogen mit ihrer Horror-Show alle Register. Requisiten, Kostüme und eine „Welcome to Horrorwood“-Performance, die ihresgleichen sucht. Wenn du Horror liebst, dann ist diese Band genau das Richtige für dich. Zombies, Hannibal, abgetrennte Köpfe und viel Blut prägten das Bühnenbild. Der Sound war glasklar, und die Show – einfach nur wow.

Zum krönenden Abschluss gab’s dann noch Five Finger Death Punch. Mit einer starken Setlist, Solos und einem emotionalen Tribute an Panteras Vinnie Paul rundeten sie das Wochenende perfekt ab. Hier fehlte wirklich nichts.

 

In Sachen Organisation hat das Full Force-Team einmal mehr gezeigt, dass sie genau wissen, was sie tun. Kleine Kritik gibt’s bei den Shuttlebussen – da könnte es etwas runder laufen. Und liebe Leute, mehr Erdbeerbowle nächstes Mal, okay?

Alles in allem war das Full Force 2024 ein absolut gelungenes Festival. Wir haben gefeiert, geschwitzt und mit euch Metal zelebriert. Wir sehen uns im nächsten Jahr – und können es jetzt schon kaum erwarten!

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