Born of Osiris, After The Burial, Betraying The Martyrs und Buried in Verona am 24.5. im Backstage, München

Nachdem wir After the Burial und Betraying the Martyrs letztes beim WFF aufgrund von Überschneidungen bzw. Verzögerungen bei der Anreise verpasst hatten, fand sich am 24.05. in München im Backstage ein guter Termin dies nachzuholen. Das abendliche Gesamtpacket, welches zudem noch aus Buried in Verona sowie dem Headliner Born of Osiris bestand, zog genug Musikbegeisterte an, um statt dem kleinen Club sogar die größere Halle auf dem Backstage Gelände angenehm zu füllen. Und davon konnte der Opener Buried in Verona profitieren, welcher pünktlich halb acht auf der Bühne stand.

-> Hier gibt's die Bilder zur Show! <-

 

Die zu diesem Zeitpunkt bereits halb gefüllte Halle dankte der Band ihre sehr engagierte Performance mit mehr als nur Höflichkeitsapplaus sowie ersten Bewegungen im Moshpit. Die musikalische Performance überzeugte mit erstaunlich sauberen Clean-Vocals und einer tighten Rhythmusfraktion. Leider war der Sound etwas verwaschen und Details an der Gitarrenarbeit gingen im Soundbrei unter. Die große Schwachstelle der Band liegt aktuell in dem etwas gesichtslosen Songmaterial in der üblichen Metalcore Schnittmenge mit süßen Refrains und Geschrei zwischendrin. Um wirklich etwas zu reißen, wäre hier ein größerer Eigentanteil sehr angebracht.

Über diesen verfügen Betraying The Martyrs ohne Zweifel durch ihren bunten Mischmasch aus modernem Metal, Black-Metal, Core-Zeugs und dem üblichen Clean-Vocals. Schlagartig hat sich es vor der Bühne gefüllt und das Publikum kann schon bei den ersten Tönen nicht mehr stillstehen. Die relativ jungen Franzosen prügeln sich ohne Rücksicht auf Verluste durch ihr Set und leider auch einige "Violent-Dancer" gleichermaßen durch die Menge. Wer's braucht...
Aber musikalisch können die Jungs voll überzeugen und ein Song von der bald erscheinenden CD zeigt, dass die Band in dieser Verfassung noch einiges reißen kann. Nach einer halben Stunde endete Gig für meinen Geschmack zu früh und den Zugabe-Rufen nach zu urteilen erging es nicht nur mir so.

Die deutlich längere Spielzeit konnte die 8-Saiter Gitarrenfraktion von After the Burial leider nur bedingt spannend gestalten. Zwar groovte der Opener "A Wolve Amongst Raven" sehr ordentlich, der folgende Soundbrei bestehend aus Bass-Drum und Gitarren/Bass im gleichen Frequenzbereich ließen viele Lieder etwas gleichförmig erscheinen und die melodischen Details auf CD leider untergehen. Was bei Meshuggah zu einer hypnotischen Monotonie führt, hat hier leider eher Langweile zur Folge. Schade, denn auf Platte weiß der Fünfer aus den Staaten zu überzeugen. Da ist live definitiv noch Steigerungspotential vorhanden, speziell für die angekündigte Headliner-Tour im Herbst. Das Rätsel, warum einer der Gitarristen mit Regenjacke auftrat, sich nach jedem Song die Kapuze wieder über den Kopf zog, nur um am Ende trotzdem mit nassen Haaren dazustehen, blieb leider ungelöst...

Nach einer kurzen Umbaupause enterten Born Of Osiris die Bühne und bestätigten ihre Headliner-Position. Toller Sound, klasse Songs, viel Bewegung auf der Bühne, schnelle Gitarrenläufe gepaart mit ägyptisch anmutenden Keyboard-Melodien und eine gehörige Portion Groove machen live einfach nur Spaß. Speziell neuere Songs entfalten so erst ihre volle Wirkung wie beispielsweise "Illusionist". Die Setlist bestand aus Songs aller Alben der Band und kein Klassiker wurde ausgelassen. Nach ca. 50 Minuten und "Recreate" kam die Band für die Zugabe "Exhilarate" und schaffte es so noch auf eine Stunde Spielzeit - genau richtig nach dem Vorprogramm. Ein kleiner Wermutstropfen bestand dennoch: Nach dem Ausstieg des zweiten Gitarristen hat die Band noch keinen Nachfolger gefunden (falls überhaupt gesucht) und die zweite Gitarre kam oftmals vom Band. Auf Dauer sollte man sich eine andere Lösung einfallen lassen, damit das Ganze authentischer wirkt. Zum entspannten Ausklang gab es bei der Aftershow-Party im Backstage noch ein (paar) Bier :)

(Fotos cd, Bericht sg)