Opeth 02.12.11 Berlin

Opeth mit Pain of Salvation am 02.12.11 im Huxleys Berlin

Dieser Abend war einer dieser Abende der trotz toller Musik, der sicherlich bei nicht wenigen Fans beider Bands einen faden Nachgeschmack hinterließ. Aber fangen wir von vorne an.

Pain of Salvation vollzogen mit ihren letzten beiden Alben (Road Salt One & Two) einen stilistische Abkehr vom progressiven Metal vorheriger Platten hin zu verspieltem ehrlichen Rock. Entsprechend eröffneten sie das Konzert nach einem etwas eigenartigem Acapella-Intro auf Schwedisch vom Band mit "Soflty She Cries". Dieser Titel zeigte gleich das Können der Band sowohl stimmlich als auch instrumental. Daniel Gildenlöw spielte eine Fretless-Gitarre und sang dazu phänomenal gut. Unterstützt wurde er dabei von bis zu dreistimmigen Backing-Vocals. Sehr beeindruckend. Dieses Niveau wurde durch die folgenden Songs, welche bis auf eine Ausnahme alle von den letzten beiden CDs stammten, locker gehalten. Der einzige ältere Titel war von der eher ruhigen Sorte und gleichzeitig der Schwächste. Abgeschlossen wurde der Auftritt von "No Way" und das mittlerweile sehr gut gefüllte, wenn auch nicht ausverkaufte, Huxleys verabschiedete die Musiker mit lautem Applaus. Klasse Gig, bei dem sich einige alte Fans jedoch sicherlich an fehlenden Klassikern gestört haben könnten.

Eine ähnliche Abkehr vom Altbekannten vollzogen auch Opeth mit "Heritage". So verabschiedete sich die Band völlig von Death-Growls und der 70er-Jahre Anteil wurde dafür angehoben. 
Dass die neuen Songs live prima funktionieren können demonstrierte der Einstieg mit "The Devils Orchard", welcher deutlich mehr als auf Platte knallt und wirklich begeistern kann. Auch das folgende einfühlsame "I Feel the Dark" muss sich nicht hinter älteren Songs verstecken. Anschließend gab es "Face of Melinda" und"Porcelain Heart" bei klasse Sound zu hören. Wieder mal sehr schön waren die mit einem trockenem Humor versehenen Ansagen von Herrn Akerfeldt, welche auch die Message enthielten, dass es sich an diesem Abend (würde eher die gesamte Tour schätzen), um eine spezielle Setlist handelt. Dass sowas nicht nur vorteilhaft sein kann, wurde mir später leider klar. So bekam man noch das seltene "Throes of Winter" (God of War 3Soundtrack), "Credence" sowie "A fair Judgement" (mit genialem ultra-langsamen Ende) zu hören, aber genau wie auf der neuen CD wurden alle Songs mit Growls komplett außen vor gelassen! Kein "Lotus Eater", "Deliverence"oder anderer Klassiker wurden gespielt, was mich persönlich doch sehr störte, da die ruhigen Sachen oftmals erst durch die stark gegensätzlichen Death-Parts richtig wirken. Als dann selbst die Zugabe aus "Folklore" bestand, musste ich doch etwas enttäuscht die Heimreise antreten. 
Im Endeffekt war es zwar ein sehr schönes Konzert mit klasse Vorband, allerdings hoffe ich, dass die Abkehr von harten Songs wenigstens live nur von vorübergehender Natur ist. (sg)

Setlist Opeth (hoffentlich vollständig):
Devils Orchard
I Feel the Dark
Face of melinda
Porcelain Heart
Nepenthe
Throes of winter
Credence 
Closure
Slither
Hex Omega
A Fair Judgement
Folklore