Protest The Hero, TesseracT und The Safety Fire - 28.01.2014 in München

Nachdem die Opener der noch recht jungen Intervals das Publikum etwas aufgewärmt hatten, sprang der Funke bei den routinierten Briten von The Safety Fire erst so richtig über. Die fünf Jungs mit den teilweise recht abenteuerlichen Haaren lieferten bis zum Schluss im doch recht prall gefülltem Münchner Backstage eine gute Show ab.

-> Hier gibt's die Bilder zur Show! <-

 The Safety Fire


Der Sound war fett und vor allem im hinteren Drittel der Location gut ausbalanciert. Alle Instrumente waren gut zu hören und zu unterscheiden. Zu laut war's trotzdem nicht, also insgesamt ein guter Job der Soundabteilung.
Natürlich war die Mehrzahl der Songs vom aktuellen Album "Mouth Of Swords", doch gab es auch das ein oder andere Stück von "Grind The Ocean" zu hören.
Und auch wenn die Interaktion mit dem Publikum besser hätte sein können, war dem Quintett anzumerken, dass alle ihren Spaß hatten. Ein wenig mehr Kontakt zum Publikum hätte nicht geschadet, aber so blieb eben mehr Zeit für die Musik und die Leute vor der Bühne bedurften so oder so keiner Extramotivation.
Insgesamt eine sehr solide Darbietung.

Einen unterhaltsamen Soundcheck (Ashe O'Hara mit amüsant verzerrter Stimme) und dem obligatorischen Besuch am Merch-Stand später, betraten die nächsten Briten, nämlich TesseracT, die Bühne. Achtung, Plot-Twist - es fehlte einer. Nämlich Gitarrist James Monteith. War aber nur halb so wild, denn es war trotzdem eine Freude, den vier verbliebenen Mitgliedern zuzusehen und -zuhören.Auch hier hatte die Soundabteilung wieder einen exzellenten Job abgeliefert und vor allem Ashe's fabulöse Stimme kam extrem gut zur Geltung. Man kann sagen was man will, aber der Typ kann einfach ausgezeichnet singen.

TesseracT

Nach The Safety Fire waren TesseracT mit ihrer, eher ruhigen, schwermütigen Musik, eine gelungene Abwechslung. Und auch wenn mich TesseracT auf Platte nicht so recht mitreißen können, muss ich dennoch zugeben, dass es wenige Bands gibt, deren Musik derart greifbar ist.
Man kann sich regelrecht in die von der Bühne brandenden Klänge fallen lassen - was der eine oder andere im Publikum auch wirklich getan hat. Da brauchte es auch kaum an die Zuschauer und -hörer gerichtete Worte um eben jene, inklusive mich, in den Bann zu ziehen.

Aber auch TesseracT mussten irgendwann die Stage räumen, um den Headlinern des Abends Platz zu machen. 
Protest The Hero - überwiegend mit Mützen (wohl aus Solidarität zu Tims schwindender Haarpracht) erschienen. Und auch wenn das Intro etwas anderes verhieß - es war nicht "over in one, stunned, horrifying second".
Spielend waren alle Angereisten eingefangen. "Underbite", "Tilting Against Windmills", "Mist" und der Musik-gewordene Sci-Fi-Franchise-Kampf "Clarity" gab's von Volition auf die Ohren. Andere Knaller wie "Drumhead Trial" oder "Skies" fehlten leider - der Drummer war zu neu, denn Chris Adler hatte ja nur das Album eingespielt. Für die Tour musste wieder Ersatz her. War aber nicht weiter schlimm, denn PTH haben auch so genug überzeugende Argumente. Jeweils 3-4 Songs von jedem Album (unter anderem "Blindfolds Aside", "Bloodmeat" und "C'est La Vie") hatten die Kanadier im Gepäck. 

Protest The Hero

Auch in den kurzen Pausen, in denen sowohl Band als auch Publikum kurz durchschnaufen konnten, wurden alle gut unterhalten. Dank Rody's Stand-Up-Comedy'esken Darbietungen (wie zum Beispiel der auf Bild festgehaltene NuMetal-Tanz mit dem Roadie), die unterhaltsam waren und ebenso zur insgesamt unvergesslichen Gesamterfahrung beitrugen.
Nicht nur auf Platte oder in witzigen YouTube-Clips, die als Dank für die gelungene Crowd-Funding-Kampagne zu Volition gedreht wurden, belohnten PTH ihre Fans.
Bühnenpräsenz, Interaktion mit dem Publikum und nicht zuletzt die großartige Musik machen PTH zu einer Band, die man Live auf jeden Fall mal gesehen haben sollte.
Auf ein nächstes Mal!

Philipp Probst & cd