Monster Bash 2013 München – Nachbericht

Auch wenn das Wetter nur allmählich zeigt welche Jahreszeit es wirklich ist, wird uns langsam aber sicher klar: die Festivalsaison hat begonnen! Wir waren beim Monster Bash in München und erzählen euch wie’s war.

Vorweg nochmal der Hinweis, dass das Monster Bash sowohl in Berlin als auch in München stattfindet. Bei letzterem jedoch nicht für 2 Tage sondern nur einen. Ob das jetzt gut oder schlecht ist, muss jeder selbst urteilen. Wir haben auf jeden Fall ein paar der Berlin-exklusiven Bands vermisst. Was beide Städte jedoch gemeinsam haben, ist die Aufteilung auf 2 Konzertlocations names Zenith sowie dem gleich daneben befindlichen Kesselhaus. Zwei unserer Meinung nach sehr gute Konzerthallen mit einem Außenbereich zum chillen.

Am Freitag dem 26. April um 12 Uhr öffnete das Monster Bash 2013 seine Tore. Angesichts der relativ unbekannten Bands in den ersten Stunden, dem hervorragendem Wetter und dass viele Freitags auch noch anderen Pflichten nachkommen müssen, füllte sich das Gelände eher gemächlich.

Millencolin konnten das recht große Zenith dann aber schon gut füllen. Die Schweden gaben ihr Bestes das gesamte Publikum zufriedenzustellen und führten die Fans durch weite Teile ihrer Discographie. Passend dazu wurde auch das Bühnenbild gewechselt, wo einige Banner vergangener Jahre und Konzerte zu sehen waren. Wie gewohnt spielten sich die Skatepunker souverän durch ihren Auftritt und lieferten eine sehr gute Show ab.

Von Millencolin-Sänger Nikola empfohlen und nicht enttäuscht wurden wir anschließend von Tim Vantol, der auch in der Band Antillectual (die auch auf dem Berliner Monster Bash vertreten waren) spielt. Die Akustik-Band des Niederländers hebt sich vom Line-Up des Festivals etwas ab und kam auch beim Publikum gut an. Auch wenn man angesichts der Streichinstrumente eher einen Auftritt zum Zuhören und Genießen erwartet, war noch wesentlich mehr drin als nur das. Die Power auf der Bühne versetzte auch die Besucher in Bewegung, die sich geistig schon im ruhigen Wochenende befanden. (Und deshalb auf nem Festival sind? Zwinkernd - Anmerk. sg)

Anschließend gaben sich die Veteranen von Black Flag die Ehre. Unter dem Namen Flag standen die Herren auf der Bühne, da man den Zusatz wohl aufgrund der nicht mehr ganz originalen Besetzung wegrationalisierte. Die Band aus den 70ern hatte einige noch nicht ganz so alte Fans angelockt, ihr Kultstatus eilt der Band eben weit voraus. Bei der kürzlichen Neugründung als Flag war immerhin ein Großteil der Herren Bestandteile der Originalbesetzung. Wie gut sie denn wirklich waren vermag ich als Black Flag-Laie hier jedoch nicht zu urteilen, die größte Mühe hat sich die betagte Truppe gegeben, ohne Frage.

Danach hieß es wieder ab ins Kesselhaus, wo die kleineren Bands ihre großen Momente hatten. A Wilhelm Scream versetzten das Publikum wie keine andere Band am heutigen Tage vor der kleinen Bühne in Bewegung. Doch nicht nur ihre Klassiker der bisherigen CDs standen auf dem Programm, auch ein paar Songs des kommenden Albums gaben die US-Amerikaner zum Besten. Wir sind gespannt auf die neue Scheibe.

Der Abend neigte sich langsam dem Ende zu und Pennywise heizten auf der Bühne den immer zahlreicher werdenden Zuschauern ein. Danach ließen Polar Bear Club den Abend im Kesselhaus mit so viel Power wie nur möglich ausklingen. Sänger Jimmy verbrachte während der Songs mehr Zeit in der Luft als auf dem Boden und bedauerte abschließend den recht kurzen Slot, den die Band zur Verfügung hatte - was sichtlich auch vom Publikum so wahrgenommen wurde. Man konnte fast meinen die Zuschauer würden Rise Against jetzt dafür hassen.

Der Abend hatte seinen Höhepunkt erreicht. Anderthalb Stunden Rise Against standen dem an diesem Tag zum ersten Mal vollen Zenith bevor. Das vordere Drittel der Besucher nahm Einschnitte in jeglicher Bewegungsfreiheit in Kauf, um so nah wie möglich an der Band dran zu sein. Bereits vor dem Start mussten einige Zuschauer aus der Masse herausgeholt und medizinisch versorgt werden. Mit Collapse (Post-America) stimmte die Truppe ein und wie sollte es anders sein, die Halle tobte. Auch über die weitere Songauswahl kann man sich nur wenig beklagen. Mit Satellite bedankten sich die Jungs bei Bands, die musikalische Wegbereiter für moderne Bands des Genres (wie auch RiseAgainst) waren, an diesem Abend besonders Flag. Zu "Heaven Knows" und "Give It All" hätten sich jedoch noch ein paar mehr Klassiker gesellen können. Rise Against lieferten eine insgesamt sehr gute Show ab, auch auf soundtechnischer Seite. Gegen Ende holte Tim noch die Akustik-Klampfe raus und stimmte "Hero of War" und "Swing Life Away" an. Niemand wusste so recht was zwischen den Songblöcken vorging, als die Jungs wiederholt die Bühne verließen. Womöglich eine kleine Verschnaufpause, bei der sie sich mit der Energie der schreienden Fans volltankten. Eine wirkliche Zugabe durften oder wollten die Jungs leider nicht spielen. Nachdem sie mit einem langestreckten "Savior" pünktlich die Show beendeten, war der Abend auch vorbei.

Damit schließen wir das Frühlingsmärchen vom ersten Festival für uns Festival-Reporter im Jahr 2013 ab. Das Monster Bash hat sich organisatorisch und in Sachen Bands von seiner besten Seite gezeigt, wofür wir und bei den Veranstalter bedanken möchten. Für 2014 können wir euch dieses kleine Festival als Vorgeschmack auf die Saison nur empfehlen. Wir freuen uns in der Zwischenzeit auf die großen Festivals und hoffen mit euch Vorort feiern zu können!

Hier findet ihr außerdem noch die passenden Bilder zum Bericht.

(cd)