Nachbericht Wacken 2017
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- Veröffentlicht: Donnerstag, 07. September 2017 11:54
Die Wacken News tickern auch nach dem W:O:A 2017 schon fleißig weiter und die Onlineumfrage mit mehr als 10.000 teilnehmenden Metalheads aus aller Welt ist abgeschlossen.
Testurteil: Sehr gut!
Dem können wir uns nur anschließen und blicken auf eine grandiose Wacken-Woche zurück, die sich nach ein paar Tagen Erholung bzw. „Entmatschung“ schon so anfühlte, sofort zurück zu wollen. Das geht anscheinend vielen Besuchern genauso, so dass die X-MAS Tickets schon seit Anfang August ausverkauft und insgesamt bereits über die Hälfte der Tickets für 2018 verkauft sind. Wie jedes Jahr zu dieser Zeit sind auch schon einige Bandbestätigungen für 2018 raus. Leider sind darunter noch keine großen Wacken-Überraschungen zu finden (jaaaa, wir haben „Doro“ und Co. da schon das ein oder andere Mal rumhopsen sehen…), aber die nächsten 100 Bandnamen werden sicher folgen. Hier hat jeder seine eigenen Bandwünsche im Headbanger-Kopf und wir vertrauen auf eine gute Mischung der Metalgenres. Vor allem hätten wir gerne was „Frisches“. Also unbedingt her mit den Wacken-Neuzugängen, die für uns alle die Bühnen abreißen.
In diesem Jahr galt meine ganz persönliche Vorfreude dem Wacken-Neuling Marilyn Manson. Das Fazit war beim Publikum allerdings sehr durchwachsen, was zum einem vielleicht am Festkleben der Gummistiefel im tiefen Matsch und zum anderen an der körperlichen Form des Künstlers (alle hierzu führenden Einflüsse überlassen wir eurer Fantasie…) lag. Es wirkte auf jeden Fall sehr abstrus, den etwas runden Manson teilweise längere Zeit über den Boden rollen zu sehen. Dennoch hatte der ganze Auftritt definitiv seinen Reiz und war alles andere als langweilig!
Die Orga vor Ort wirkte eingespielt und den neuen, nervigen Terrorgeschichten gut angepasst. Schön war es, dass die Metalbags wieder mit ins Infield durften und so zumindest der warme Zipper für die Nacht und sonstiger Kleinkram seinen Platz hatten. Die Frauen- und Männer-Check-Ins haben sich auch schnell etabliert, so dass es nie länger als eine Bierlänge dauerte, um die Schleuse zu passieren. Von kleineren Festivals ist man natürlich anderes gewohnt, aber viele, viele Leute = viele, viele Secu-Checks ;)
Im Ort wurden dieses Jahr Zählungen vorgenommen, wer sich mit oder ohne Band an den Bier- und Fressbuden in der Hauptstraße aufhält. Ob der Wacken-Tourismus der Schaulustigen eingedämmt werden soll oder ob es nur einer Statistik / Beschäftigung dient, werden wir vielleicht im nächsten Jahr erfahren. Auf jeden Fall war die Hauptstraße das erste Mal durch mehrere Bauschuttcontainer abgesichert, was das Durchpreschen eines LKWs verhindert hätte. So gesehen gab´s schon Veränderungen, die der aktuellen Weltlage zu verdanken sind.
Apropos Veränderungen: durch die angekündigte Verlegung der Drainage im Frühjahr haben wir auf etwas weniger Matsch vor den Bühnen gehofft. So wie es aber nach einem Regentag aussah, hat es nix gebracht. Der am Mittwoch noch grüne Boden war nach etwas Regen (für Wacken war es echt ok ;) ) wieder eine flüssige, matschige Oberfläche mit vielen kleinen nicht erkennbaren Tiefen, die den einen oder anderen Metalhead zu Fall brachten. Unser Lob galt hier immer denen, die dabei ihr Bier in die Luft retten konnten und leicht durchnässt weiter moshten.
Nach vielen anderen Festivalbesuchen in diesem Jahr und einigen Konzertabbrüchen, Infield-Räumungen und stundenlangen Ausfällen, die oft noch durch eine schlechte Informationsweitergabe begleitet wurden, sind wir auf dem Wacken erneut ziemlich glücklich durch die Wetterlagen gegangen. Die entspannten Besucher, die auf alles eingestellt sind und die Orga sorgen einfach dafür, dass das Wacken läuft und läuft und läuft und läuft! :D
Trotz flüssigem Untergrund, der am letzen Tag zu einer festen Pampe wurde, haben die Metalheads die Bands mit voller Energie abgefeiert! Bei den Konzerten der Architects wurden zum Beispiel bei Dunkelheit Circle Pits genommen, in denen einige Stiefel nicht an den Füßen blieben und festklebende Besucher aus dem Matsch zu ziehen waren. Die Nachmittagsshow von Heaven Shall Burn war dagegen kontrollierter Abriss mit vielen Crowdsurfern (richtig guten Secus, die echt was zu wuppen hatten) und Circle Pits, die eher langsam verlaufen mussten, weil der Boden die Füße nicht so schnell wieder losließ. Trotzdem genial! Bei Amon Amarth war das ganze Infield voll dabei und hat neben Crowdsurfern sogar normale Mülltonnen auf die Reise zur Bühnen geschickt. Auch die riesigen W:O:A Wasserbälle haben wieder den Spieltrieb geweckt und zu lustigen Momenten geführt. Insgesamt könnten wir zu jedem gesehenen Konzert (Volbeat, Trivium, Alice Cooper, Apocalyptica, Aborted, Crowbar, Emperor, Fit For An Autopsy, Hämatom, Katatonia, Soilwork, The Amitiy Affliction und und und) unseren Senf dazu geben, aber das erschlägt die nüchternen Leser ;) Von daher nun ein leicht sentimentales „Prost“ aus dem „nach dem Festival-Blues“. Ich wünsche euch ebenso viele grandiose Erinnerungen ans W:O:A und Vorfreude auf die nächste Festivalsaison. Wir haben jetzt schon Bock!
Für die Zeit bis dahin empfehlen wir auf jeden Fall die Konzertübertragungen im Netz! Vielleicht findet ihr euch ja sogar irgendwo wieder…
PS: Noch ein riesiges persönliches DANKÖÖÖÖ an alle Leute vor Ort!!!