Nachbericht: Hagel, Hitze, Hammerbands – Summer Breeze 2025
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- Veröffentlicht: Mittwoch, 20. August 2025 20:21
Auch 2025 hat es uns wieder auf das Summer Breeze Open Air verschlagen – eines der größten Metal-Festivals Europas. Rund 45.000 Besucher:innen, dazu über 5.000 Helfer:innen und Crewmember haben dafür gesorgt, dass das Festivalgelände in Dinkelsbühl erneut zur Pilgerstätte für Metalfans aus aller Welt wurde. Trotz Sturmwarnungen, Hagel und brütender Sonne blieb die Stimmung ausgelassen – und genau das macht das Breeze so besonders: familiäre Atmosphäre bei gigantischem Line-up. Hier erfährst du wie das Summer Breeze 2025 war, inklusive aller Highlights.
Donnerstag – Sonne, Circle Pits und französische Energie
Die Sonne brannte gnadenlos, aber das hielt niemanden davon ab, direkt ins Infield zu pilgern. Schon bei Allt formten sich die ersten Circle Pits – mitten im Staub, als hätte man vergessen, dass man eigentlich bei über 30 Grad in der prallen Sonne stand.
Between the Buried and Me überzeugten technisch wie immer, aber die Stimmung kochte erst richtig, als Landmvrks die Bühne enterten. Ihr Sänger wirbelte wie ein Duracell-Häschen über die Stage, holte plötzlich Spraydosen und Leinwand hervor, um kurzerhand ein Graffiti live auf der Bühne zu pinseln, während im Hintergrund der Song weiterlief – verrückter Moment!
Der Abend gehörte dann den großen Namen: Gojira. Die Tasche voller Hits und stimmungsvollen Riffs. Das Publikum wartete jedoch gespannt auf Mea Culpa, aber leider ohne die Opernsängerin aus der Original-Performance von den Olympischen Spielen. Stattdessen sang die Crowd mit voller Kehle, während die Stimme vom Band eher dezent im Hintergrund lief – ein nicht ganz so kraftvoller, aber dafür sympathischer Moment. Am Ende schienen die Franzosen etwas abrupt fertig zu sein, doch das änderte nichts an der Power, die sie zuvor abgeliefert hatten.
Freitag – Sturmwarnung, Hagel und magische Nächte
Der Freitag begann mit einem Wetterdrama: eine Gewitterfront zog über Teile des Geländes, dazu kam kurzer Hagel. Viele retteten sich unter Pavillons oder teilten sich spontan Regenponchos – und wie so oft wurde aus der Not eine Party, mit Bier in der Hand und lauten Gesängen zwischen den Tropfen.
Die Donots waren danach der perfekte Gute-Laune-Katalysator. Schrill, bunt und voller Energie heizten sie ein, als wäre nichts gewesen. Leider hatten Impvlse weniger Glück: Tonaussetzer raubten der Band den Flow. Schade, denn die Energie war da.
Am Abend wurde es legendär: Blind Guardian verwandelten das Gelände in einen Chor, als Tausende bei The Bard’s Song und Valhalla einstimmten. Wardruna konterten mit einer mystischen, spirituellen Show, bei der die Spotlights die Bandmitglieder als riesige Schatten über die Rückwand tanzen ließen – Gänsehaut im Takt der Trommeln.
In der Nacht dann die Überraschung: Static-X. Mit einem Intro, das an Terminator erinnerte, legten sie ein Retro-Nu-Metal-Feuerwerk hin. Viele hatten die Band nicht so auf dem Schirm – und gingen danach als Fans nach Hause.
Samstag – Sonne, Kinder-Metal und Abriss zum Finale
Nach Regen und Hagel schien am Samstag wieder erbarmungslos die Sonne. Wer kein Cap oder Gehörschutz dabeihatte, kaufte spätestens jetzt beides am Merch.
Für ein echtes Highlight am Mittag sorgten Heavysaurus – die Dino-Metaller rockten diesmal die große Bühne und zogen Scharen von Kindern samt Eltern an. Der Pyro-Einsatz war riesig, die Lautstärke angepasst, und überall sah man kleine Hände mit Pommesgabeln in die Luft ragen. Ein Bild, das man vom Summer Breeze so schnell nicht vergisst.
Annisokay zeigten einmal mehr, dass ihre Clean-Vocals auch live Gänsehaut verursachen. Breakdown of Sanity hielten ihr Versprechen und brachten die Menge mit endlosen Breakdowns zum Beben.
Später dann die Titanen: Machine Head. Harte Riffs satt, Klassiker und neue Stücke gemischt – pures Brett. Einzig die langen Ansagen bremsten manchmal die Energie, aber das war Jammern auf hohem Niveau.
Mit Cytotoxin zog eine der brutalsten Shows des Wochenendes ein: Gasmasken, Geigerzähler, apokalyptische Stimmung – und doch merkte man, wie viel Spielfreude die Band hatte. Zum Abschluss boten Gaerea ein mystisches Black-Metal-Erlebnis: maskiert, atmosphärisch, poetisch. Als die Temperaturen fielen, hielten ihre Songs die Menge warm.
Bier, Essen und Festival-Feeling
Neben der Musik überzeugte auch das Drumherum. Das Bier floss in Strömen – und das galt nicht nur für das klassische Helle, sondern auch für die alkoholfreien Varianten.
Auch beim Essen blieb kein Wunsch offen: Von deftigen Fleischgerichten über Burger und Hot Dogs bis hin zu veganen indischen Köstlichkeiten und Falafel war alles am Start. Sogar Frozen Yoghurt konnte man sich selbst dekorieren, die perfekte Abkühlung.
Fazit – Sturm, Sonne und eine große Familie
Auch 2025 hat das Summer Breeze gezeigt, warum es zu den Fixpunkten im Festival-Sommer gehört. Die neuen Anreiseslots funktionierten reibungslos, die Campsite Circus-Bühne bot spannenden Nachwuchs und trotz über 200.000 Gesamtbesuchen (4 Tage á 50.000 Besucher) soll es nächstes Jahr nicht viel größer werden – die familiäre Atmosphäre steht im Vordergrund.
Wir haben Sonne, Sturm und Circle Pits überlebt, mit euch gefeiert, gutes Bier getrunken und großartige Musik erlebt. Das Breeze 2025 war ein Fest – und wir zählen schon die Tage bis zur nächsten Ausgabe!
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