Reload 2025 - Nachbericht zum Jubiläumsjahr

Heyho liebe Metalheads!

Nach der Schlammschlacht ist vor der Hitzewelle! Oder anders ausgedrückt: Nach Wacken kommt für die nordischen Festivalhopper das Reload und für die südlichen das Summer Breeze! Whoop Whoop und auf in die nächste Runde bzw. auf zum nächsten Acker!

Wer Interesse an dem grandiosen Reload hat, sollte hier unbedingt weiterlesen. Wir wünschen euch viel Spaß dabei.

 

 

Das Festival hatte Geburtstag und hat sich selbst reichlich beschenkt. Das Line Up war - wie vorher schon ersichtlich - großartig, die Mainstage wurde einen Tag früher eröffnet und die Sonne schien für das Festival-Geburtstagskind von der ersten Minute an.  Das Jubiläumsjahr 2025 hatte nicht zu viel versprochen. Die Kernzeit war der 14. bis 16. August 2025, aber die Frühanreise war bereits Mittwoch, den 13. August möglich und die Warm-Up-Party fand auch direkt in der Nacht statt.

Wer jetzt denkt, die Frühanreise machen nur einige Verrückte, der täuscht sich. Als wir uns Mittwochnachmittag auf den Weg machten, waren die Camping-Ordner*innen schon stundenlang damit beschäftigt, die vorfreudigen Fahrzeuginhaber*innen auf die Felder zuzuweisen. Dieser große Andrang überraschte Veranstalter*innen sowie  Besucher*innen und führte, trotz guter Planung, zu langen Staus. Aber irgendwie gehört dieses „schrittweise sich dem finalen Acker Nähern“ zum Beginn eines großen Festivals und ist auch Teil des wilden Abenteuers. Wir hoffen, ihr habt es dennoch etwas besser erwischt als wir. Unsere Crew war nach 23 Uhr auf C6 (dem „Silent Camp“ Feld II) angekommen und baute mit Stirnlampen im hochgewachsenen Gras auf. Das Wetter war dabei angenehm warm und die Ordner*innen waren sehr freundlich beim Schnellen Zuweisen der Campingflächen. Hätten wir das erste Bier wirklich nach dem Aufbau geöffnet, wäre es ein Donnerstags- / Nachmitternachtsgetränk geworden. Aber nein, wir waren „k-l-u-k“ und haben entweder als Beifahrer*in oder sofort mit Betreten des Feldes mit einem „Zisch“ die späte Frühanreise am Mittwoch zelebriert. Geübt von den letzten Reload-Jahren waren wir und unsere Nachbarn schnell mit den Grundzügen des Camps (Pavillon, Zelt und Klappstuhl) fertig und konnten noch etwas die Gegend erkunden. Immer noch im T-Shirt und mit einem frischen Bier in der Hand ging es auf zur Warm-Up-Party in Richtung Infield. Der Tag und die Nacht sollen schließlich gebührend gefeiert werden und die ganze Vorfreude will ja auch musikalisch vertont werden zu den Klängen im Partyzelt.   

Es ist Donnerstag und zum Jubiläumsjahr startete schon da das große Bühnenprogram im Infield.  Also, Kater-Power-Frühstück (in welcher Form auch immer ihr das zu euch nehmt) rein und auf zur Plaza-Stage. Dort erwarteten uns schon um 13 Uhr „Annisokay“ und sorgten in den Mittagsstunden für die ersten Circle-Pits. Die Band war ebenso motiviert, wie das Publikum und es fehlte an nichts, um die Konzerte-Reise zu beginnen. Glücklich beseelt liefen wir mit dem frischen Reload-Becher über das Battlefield und sahen uns um. Was gab es Neues, wie war der Aufbau 2025 im Vergleich zu den Vorjahren, was wollen wir unbedingt ansteuern und was versprach der Merch-Stand? Dazu sei gesagt: Einiges und die Qualität machte einen tollen Eindruck. Es lohnte sich also das Portemonnaie zu zücken und die Infield-Touri-Runde mit einer herrlichen Ausbeute abzuschließen. Ansonsten waren wir sehr angetan von den neu etablierten Standorten der Toiletten. Es gab zum einen mehr und zum anderen auch hochwertige Spülklowagen zu den weiterhin aufgestellten Dixi-WCs. Positiv fallen uns beim Reload jedes Jahr die tollen Sitzmöglichkeiten auf. Schöne Bierzeltgarnituren, die teilweise mit Sonnensegeln überdacht sind, befinden sich an zahlreichen Stellen, so dass die Getränke ganz entspannt am Tisch geschlürft und die Speisen dazu gefuttert werden können. Egal wo man sich konkret befindet, es sind nie weite Laufwege nötig und der Blick auf die Bühnen wird an vielen Stellen sogar mit eingeplant. Tip Top! Die Pausen zwischen den Konzerten laden zum Regenerieren ein und werden den Besucher*innen helfen bis in die Nachtstunden durchzuhalten. Denn das ist das Ziel bei dem grandiosen Line-Up: Drei Tage gefüllt mit zahlreichen Highlights durchrocken! Die Bands geben auf der Bühne für eins, zwei Stunden alles, um eine perfekte Show zu spielen, aber das Publikum bringt das Festival tagelang zum Beben! Da ist die leibliche Versorgung mit den unterschiedlichsten Ess- und Trinkmöglichkeiten wichtig und da können wir wieder einmal feststellen: Das Reload-Team hat das voll im Griff und perfektioniert es jedes Jahr ein wenig mehr. Schon auf dem Lageplan war zu sehen, was man wo bekommen kann, wo etwas Neues steht und welche Ernährungswünsche dabei berücksichtigt werden. Also, abgesehen von der normalen Bierbuden-Getränkeauswahl sortiert nach alkoholfreien Durstlöschern und promillehaltigen Wunschflüssigkeiten, stehen zahlreiche Varianten, wie Slushis mit Schuß, (Eis-) Kaffee, frisch gemixte Cocktails, etc. zur Verfügung. Auch bei den Speisen ist vom herzhaften Fleischspieß bis hin zum leckeren veganen bzw. vegetarischen Essen  alles zu finden, so dass das Wochenende kulinarisch und abwechslungsreich genossen werden kann.

Ein Blick auf die Runnig Order verriet: Das wird heute spät! Hochkarätige Konzerte bis nach 1 Uhr mit „Trivium“ auf der Mainstage und „Fear Factory“ auf der Plaza-Stage. Also, schnell zurück zum Camp und Merch-Tasche mit der Kleidung für den Abend getauscht. Ok das „Schnell“ ist je nach Campingplatz relativ. Von vielen Zelt-Standorten lohnte sich das mehrfache Hin- und Hergehen laut einiger Besucher*innen nicht. Es war gut sich vorher zu überlegen, was für den Tag noch benötigt wird, um die gewünschten Konzerte zu sehen. An dieser Stelle verweisen wir auf die Schließfächer im Infield, die auch 2025 wieder aufgestellt wurden. Dort hattet ihr die Möglichkeit kleine oder große Fächer für ein oder mehr Tage zu buchen. Auf diese Weise mussten die wichtigen Festival-Survival-Dinge nicht die komplette Zeit mitgeschleppt werden und das Feiern war um einiges leichter. Die Organisation für ein perfektes Infield-Erlebnis war insgesamt sehr gut durchdacht und liebevoll umgesetzt von den fleißigen Mitarbeiter*innen aus allen Bereichen. 

Ausgestattet mit einem dicken Turnbeutel für die Nacht ging es aber zunächst zu „The Butcher Sisters“ vor die Bühne bzw. zwischen zahlreiche aufgepustete Bananen und Luft-Keulen, die auf ihren Einsatz lauerten. Die Band wird von den Fans sehnlich erwartet und die Bauchtaschen sind bereit, um in die Höhe geworfen zu werden. Es wurde dementsprechend eine wilde Party zu einer kreativen Bühnenshow. Ok, ein Großteil der Kreativität bezog sich auf das Thema „Bier“, aber das sollte niemanden gestört haben. Fans und Band wurden quasi zu einer magischen Masse und so breite sich die Bühne auf den staubigen Moshpit-Bereich aus. Ein riesen Spaß!

Auf der Mainstage folgte die schottische Metalcore-Band „Bleed From Within“, die in der Abendsonne ein fantastisches Set lieferten und selbst einen kleinen Regenschauer über, das Publikum weiterhin an ihren Standorten verweilen ließen. Als hätten sie das Wetter aus Glasgow mitgebracht und durch den Wolkenbruch etwas für heimische Atmosphäre gesorgt. Die kurze Abkühlung tat irgendwie gut und machte noch einmal wach, bevor es mit „Static X“ auf der Bühne weiter ging. Das Konzert war musikalisch ein Brett und wurde durch die Bühnenshow optisch noch fabelhafter (Ton, Licht, Outfit, etc. – alles passte).

Headliner-Zeit! Das Infield war gefüllt mit gefüllten Metalheads als „Trivium“ um kurz nach 23 Uhr die Mainstage betraten. Die Band war dieser Headliner-Aufgabe mehr als gewachsen und bot 90 Minuten volles Programm, so dass jedes Vorfreude-Endorphin seine Bestimmung erlangt hatte.

Wer danach weiterhin Energie hatte, konnte quasi auf dem Rückweg noch „Fear Factory“ auf der Plaza-Stage mitnehmen oder ging bei dessen Klängen zurück zum Campingplatz. So oder so, ein perfekter Festivaltag!

Die müden Knochen vormittags fit geduscht und auf in den Reload-Freitag! Auch hier war bereits in den Mittagsstunden qualitativ hochwertiges Programm zu bestaunen. Wann und wo man startet war natürlich ganz individuell. Früher Vogel im Infield oder früher Vogel auf dem Campingplatz. Ganz egal, die Gesichter wirkten überall sehr zufrieden. 

Es spielten u.a. „Breakdown Of Sanity“, „The Halo Effect“, „Landmvrks“ etc. Ganz einerlei welche Show der Sound, das Ambiente, das Publikum, die Securities (die zahlreiche Crowdsurfer*innen heile in Empfang nahmen) und vieles mehr waren das ganze Wochenende über hervorragend. Unser Lob geht einfach in alle Richtungen.

In den Abendstunden nahmen „Ministry“ die Mainstage auseinander und sorgte bis weit hinter die Wellenbrecher für einen starken Klang. Der oder die Headliner des Tages mussten dementsprechend laut sein, um die Gehörgänge noch zu fluten. Aber das stellte weder für „Gojira“ noch für „Machine Head“ ein Problem dar.  Schon beim Lesen dieser Namen ist sicher: Glückseeliger Abriss! So kam es auch! Die Show von „Gojira“ wurde erstklassig mit unterschiedlichen Videosequenzen untermalt und mit Feuerfontainen zur Perfektion gebracht. Mit einem selbst geschrieben Schild wurde das Publikum zudem noch ganz klassisch - per Pappe und Edding - gefragt, ob es mehr Doublebass möchte. Und, wer hätte es erwartet? Der Applaus sprach für sich und das Schlagzeug glühte.

Nach einer kurzen Verschnaufpause bebte die Mainstage für und unter „Machine Head“! Auch hier fallen einem nur die glorreichsten Adjektive ein, um das Konzert zu beschreiben. Es ist einfach „Machine FUCKING Head“! Der Gastauftritt von Joseph „Joe“ Duplantier rundete die grandiose Show ab bzw. wertete diese noch zusätzlich auf. Dieser zusammen präsentierte Song kam überraschend und brannte sich sofort in die Highlights der Konzert-Erinnerungen ein. „Gojira“  meets „Machine Head“! Großartig!

Und genauso brillant sollte es Samstag weitergehen. Der Tages-to-do-Punkt für die Mittagsstunden war die Signing Sessions mit den „Donots“. Je nach Interesse hatte das Reload für die Besucher*innen jeden Tag mehrere Bands an die Autogramm-Tische gebeten und so jeweils für zufriedene Fans gesorgt. Mit dem Duft von frischem Edding in der Nase lud die Sonne dazu ein, den Cocktail-Stand aufzusuchen. Mit einem vitaminreichen Drink bewaffnet warteten wir vor der Plaza-Stage auf „Turbobier“. Klar, gab es passend zum Bandnamen nachher auch noch ein, zwei Bier, aber zu der im Publikum schwebenden Badeinsel samt Sänger und dem Song „Insel muss Insel bleiben“ war der „Solero-Cocktail“ farblich und thematisch absolut passend. Die Band prostete den Zuschauer*innen mit selbst mitgebrachten Turbo-Bier zu und verwandelte den Platz in eine staubige Partyzone. Es gab neben den traditionellen Moshpits noch eine wunderbare Polonaise zum Song „We´ve been looking for Freibier“. Der Konzert-Tagesstart war gelungen.

Die Running Order war, wie immer prall gefüllt mit Bands, wie bspw. „Rise Of The Northstar“, „Fit For A King“, „Crystal Lake“, „Kataklysm“, etc. Unser Ziel war daneben noch die lustige „Mitmachaktion“ von TBS. Die Musikgruppe hatte beim Auftritt Aufkleber mit einem QR-Code verteilt und dazu aufgerufen sich selbst einen Avatar erstellen zu lassen. Dafür standen in einem Pavillon nette Mitarbeiter*innen bereit und machten 3D Aufnahmen von den Freiwilligen. Diese werden nach einer digitalen Bearbeitung in einem Videospiel zu finden sein und sorgen somit auch nach dem Festival für ganz außergewöhnliche Erinnerungen. Wir sind gespannt, wie das staubige „Reload-Wesen“ wohl aussehen wird und hoffen auf wenige Augenringe. Die besungene „TBS-Sonnenbrillenpflicht“ gilt nämlich nicht für das Einscannen der Charaktere; schockierender Moment. ;)

In der Abendsonne bespielten die „Donots“ die Mainstage und heizten dem Publikum in gewohnter Manier bestens ein. Es gab eine energiegeladene Bühnenshow, perfekten Sound, eine bildreiche Videoshow und dazu ein wildes Publikum. Für Außenstehende wäre es nicht merkbar, dass genau diese Menschen schon tagelang vor den Bühnen Vollgas gegeben haben. Einfach genial!

Ebenso gefeiert wurden „August Burns Red“ auf der Plaza-Stage. Es war zwischen Bierbude und Bühne kein Durchkommen. Aber egal, wo man stand, hatte man einen guten Blick und war umgeben von sehr zufriedenen Metalheads.

Der Abend versprach noch eine aufregende Mischung verschiedener Musikstile und das in einer Band: „Mastodon“. Die US-amerikanische Metalband vereint musikalische Elemente von Progressive Metal über Sludge und Math- bis Hardcore in sich und ließ die langen Haare im Takt schwingen.

Der Blick auf die Headliner hielt die Glückskurve weiterhin hoch: „While She Sleeps“ und „I Prevail“. Die Konzertrezensionen überschlagen sich mit glorreichen Worten. Als Zuschauer*innen der ersten Reihen bleibt uns nur noch hinzufügen: Grandioser Abriss! Zwischen Millionen von Crowdsurfer*innen, geflasht von der Bühnen-Feuer-Show und beseelt von der Songauswahl, fehlte es an nichts. Der Körperakku war zwar leer gefeiert, aber das Reload-Herz war zu 110% gefüllt mit positiver Energie. Das Feuerwerk hinter der Mainstage könnte nicht passender als Symbol dafür stehen.   

Mit einem großen Lob an alle Anwesenden (Veranstalter-Team, Mitarbeiter*innen, Besucher*innen, etc.) verabschieden wir uns staubig, glücklich gefeiert bis zum nächsten Jahr, wenn es wieder heißt:“Reload - Welcome Home“.

Rock on, eure B.