Reload 2024 - Nachbericht

Wie ihr schon in den News lesen konntet, hat die Reload-Crew bereits die ersten Bandankündigungen raus gehauen und das Niveau weiter nach oben geschraubt! Das Jubiläumsjahr kann die noch nachwirkenden, positiven Glücksmomente aus 2024 also jetzt schon auf einem Vorfreude Level halten. Wollt ihr mit uns noch einmal ins diesjährige Festival einsteigen? Dann klickt euch in den folgenden Text. Viel Spaß dabei!

 

Das Reload Team hat nach dem Festival einige Zahlen präsentiert, die zeigen wie groß das Ding geworden ist. Nicht nur von der Fläche, den Materialien und Co., sondern auch von der Anzahl der fleißigen Hände vor Ort. Beeindruckend ist die Zahl der ehrenamtlichen Helfer*innen von über 750 Personen, die für einen guten Ablauf des Festivals sorgten. Auch die Anzahl der polizeilichen Einsätze schien sehr gering und ermöglichte 18.000 Besucher*innen ein ausgelassenes, friedliches Feiern über die gesamte Dauer! Apropos Dauer, nächstes Jahr werden wir alle das Vergnügen haben drei Tage von der Hauptbühne beschallt zu werden. Ein Tag länger bester Sound unter dem Löwenkopf! Auch dieses Jahr gestaltete sich die Bühnen – Frequentierung etwas anders als zuvor. Es blieb zwar bei der Eröffnung auf der kleineren Bühne, diese stand allerdings 2024 im Infield und nicht mehr auf dem Vorplatz. Das Infield war Donnerstag somit schon zur Hälfte frei gegeben und das Reload-Feeling setzte damit etwas früher ein. Der Vorplatz wurde natürlich trotzdem genutzt und bot beispielsweise mit einem Kettenkarussell, Getränke- und Futterständen eine schöne kleine Location zum Ankommen vor dem Einlass.

Die zwei Bühnen wurden dann an den weiteren Tagen so bespielt, dass es von den Laufwegen und dem Timetable gut möglich war zwischen den Shows zu wechseln. Nachdem wir im Sommer bei teilweise größeren Festivals gewesen sind, empfanden wir es sehr angenehm sich wenig Gedanken darüber machen zu müssen, wann man wie und wohin aufbricht, um die favorisierte Band zu sehen. Beim Reload waren wir durch die gesamte Zeit hindurch ideal mit genialen Live-Acts versorgt und konnten den Planungsteil angenehm beiseitelegen. Da das Reload-Team einen guten Blick auf die zeitliche Einteilung hat, gehen wir davon aus, dass auch im nächsten Jahr mit der Erweiterung auf den Donnerstag hier große Chancen bestehen wieder nahezu alle Bands zu sehen, die im individuellen Line-Up angekreuzt sind.

Zu den Neuerungen in diesem Jahr zählt die Bimmelbahn, die über den Campground zum Infield fuhr. An den kleinen Haltestellen waren die Zeiten dafür gut ersichtlich vermerkt, so dass man wusste innerhalb welcher Zeitspanne die Bahn fährt. Genaue Zeiten - wie bei einem Busplan - gab es allerdings nicht, so dass man zwischen einem Spurt zur herannahenden Bahn und einem entspannten Wartebier ein kleines Glückspiel zum Pendelevent dazu bekam. Die Bahn war immer bis auf den letzten Platz mit glücklichen Festivalbesucher*innen gefüllt und wurde sehr gut angenommen, so dass davon ausgegangen werden kann, dass das Angebot auch gerne häufiger und länger genutzt werden würde; insbesondere in den Abendstunden nach den Headliner-Bands. Bei den langen Laufwegen, die sich durch die Vergrößerung des Festivals ergeben haben, wäre das laut befragter Bimmelbahn-Nutzer*innen eine tolle Erweiterung für 2025. Aber auch so machte es einfach Laune den Weg an den unterschiedlichen Campgrounds entlang zu reisen und eine kleine touristische Attraktion mit einem frisch geöffneten Dosenbier zu genießen. Super Idee vom Reload Team!

Wie schon erwähnt, war dieses Jahr einiges größer geworden und leicht verändert. Umso beeindruckender, dass der Festivalablauf - aus unseren Erfahrungen vor Ort - so nahezu reibungslos funktionierte und ein herrlich entspanntes Feiern ermöglichte. Die kleinen Veränderungen sind somit eine passende Weiterentwicklung des Konzeptes der letzten Zeit. Auch jetzt scheinen die Veranstalter*innen an Lob und Kritik interessiert und fragten beispielsweise in den sozialen Medien nach den Meinungen der Besucher*innen. Dieser offene Umgang und das Einbinden der Ideen zahlen sich offenbar aus und lassen die Gäste am Prozess ständig teilhaben. Auch über den Account von „Werner trifft“ gibt es rund um das Reload einige Videobeiträge zu allen möglichen Festivalbelangen. So könnt ihr beispielsweise Reaktionen zu den - nach dem Festival eingegangen -Fragen dort in einem längeren Beitrag ansehen. Hier wird u.a. die teilweise schwierige Anreise oder die Toilettensituation thematisiert. Vor den Bühnen soll hiernach 2025 die WC-Lage verbessert werden indem auch auf der linken Bühneseite Dixis aufgestellt werden. Das würde insbesondere bei den Headliner-Auftritten ein großes Plus bedeuten, wenn die Masse nicht nur zu einer Seite des Geländes läuft. Top Idee! 

Insgesamt ist der Auftritt in den sozialen Netzwerken sehr gut aufgestellt. Vorher sind die wichtigen Informationen gut zusammengefasst und auf dem aktuellen Stand abrufbar bzw. werden in den Stories übersichtlich geteilt. Die Reload-Community bildet sowohl vor Ort als auch online eine gute Gemeinschaft und es macht Spaß ein Teil davon sein zu können.

Zum entspannten Feiern gehört auch eine gute leibliche Versorgung. Natürlich befinden sich auf dem Infield und dem Vorplatz zahlreiche Stände, die je nach Durst- bzw. Hungersituation angesteuert werden können. Die Wartezeiten waren hier jeweils gering, so dass es zwischen den Bühnenshows gut möglich war dort einen genussvollen Halt einzulegen und gut gerüstet weiter zu feiern. Das Aftershow-Zelt bot zudem ab 7 Uhr ein Frühstücksbuffet und einen Brötchenverkauf sowie nachmittags „Kaffee & Kuchen“. In den Abendstunden wurde mit Musik bis 4 Uhr durch getanzt und allen Nachtschwärmer*innen damit eine Freude gemacht. 

Positiv aufgefallen sind uns die Sitzmöglichkeiten im Infield. Hiervon gab es an den unterschiedlichsten Ecken immer wieder genug, so dass das frisch erbeutete Getränk auch gemütlich an der Bierzeltgarnitur oder auf Holzpaletten genossen werden konnte.  Angenehm waren auch die Überdachungen in Form von Sonnensegeln, die bei guter sowie schlechter Wetterlage zum Einsatz kamen.

Laut Veranstalter*innen wurden das „Silent Camp“ und der Bereich für Personen mit Handicap gut angenommen, so dass auch in Zukunft an diesem Flächenkonzept festgehalten werden wird.

Um dem After-Festival-Blues mit Rock und Metal entgegen zu wirken, folgt hier ein klitzekleiner Rückblick auf die Konzertlandschaft des Wochenendes. Es ging Donnerstag zeitig los und so konnte ab ca. 12 Uhr schon zu „Iron Walrus“ gefeiert werden. An dem Tag spielten insgesamt zwölf Bands auf der Plazastage, welche mit einer besseren Soundanlage als in den Vorjahren aufgerüstet wurde. Es folgten an dem Tag Bandgrößen, wie „Cro-Mags“, „Fiddlers Green“, „Walls of Jericho“, „Emmure“, „Whitechapel“ und „Millencolin“. Somit endete der erste Festivaltag nach 1 Uhr und ließ die ausgetobte Menge mit einem guten Vorgeschmack auf die folgenden Tage ins Camp zurück kehren. Je nachdem, wie der oder die Einzelne den Freitag starten wollte, gab es teilweise nur eine kleine Zeitspanne für die nächtliche Erholung. „Gutalax“ eröffnete nämlich pünktlich um 9.30 Uhr die Plazastage. Da das Frühstückszelt bereits vorher die Tore öffnete konnte man mit Koffein gegen den Kater und voll sprühender Lebendigkeit den Bühnenvorplatz entern. Wer denkt, dass es bei einem frühen Konzert bleibt, irrt sich. Auch auf der Impericon Stage durfte „Beyond the Breach“ schon um 10.15 Uhr das ganze Infield in seine musikalischen Klänge einhüllen. Ab da gab es den ganzen Tag kein Halten mehr und je nach persönlicher Running Order, wurde Stunde um Stunde mit bester Beschallung gefüllt. Da wir teilweise von Besucher*innen hörten, dass sie sich über die unterschiedliche Soundqualität wunderten, hier noch folgender Hinweis: Es lag nicht an der Soundanlage und / oder den Veranstalter*innen, sondern jeweils an den Bandinternen Mischern, die für die spezifische Show zuständig waren. Die PA an den zwei Bühnen war für „Nasty“, „The Black Dahlia Murder“, „Korn“ etc. stets auf dem gleichen Level.

Während wir in den letzten Jahren zwischen den Bands zurück ins Camp gelaufen sind, um Kleidung für den Abend zu holen. Waren wir in diesem Jahr auf Grund der doch etwas längeren Laufwege und dem gut gefüllten Timetable Freitag und Samstag durchgehend im Infield. Das werden einige Besucher*innen genauso gehandhabt haben. Zumindest haben wir einige Gruppen gesehen, die ebenfalls mit Sack und Pack mittags ins Infield gelaufen sind, um auch die abendlichen / nächtlichen Shows in vollen Zügen genießen zu können ohne dabei fröstelig im T-Shirt aushalten zu müssen. Alleine der Freitag hat für uns keine nennenswerte Bandpause an den Stages zugelassen. So wurde die energiegeladene Show der „Emil Bulls“  kurz darauf von der grandiosen Performance der amerikanischen Rockband „Clutch“ abgelöst. Weiterhin sorgte „Hatebreed“ für einen exzellenten Abriss mit dem wunderbaren Einsatz eines „Ball of Death“, der freudig für ein, zwei Songs über die Menge gespielt wurde und dem Publikum noch mehr Spaß beim Pogen bereitete. Ganz besonders freuten wir uns auf „Heaven Shall Burn“ und „Korn“, die jeweils alle Erwartungen übertrafen! Geniales Set, bombastische Feuer-/Konfettishow, exzellenter Sound und und und. Auch wenn der Festivaltag einem noch so sehr in den Knochen steckte, in dieser Zeit schien alles vergessen und jeder Achtsamkeits-Coach wäre stolz auf das Publikum, das im „Hier und Jetzt“ die Festival-Area im besten Sinne auseinander nahm. Passenderweise spielte um 0.45 Uhr „Zeal & Ardor“ auf der Plazastage, so dass der Weg aus dem Infield raus noch durch einen musikalischen Stop dort abgerundet wurde.

Rarr, raarrr und rarrr… Es ist Samstag kurz vor 10 Uhr und „Heavy Saurus“ brüllte uns einen morgendlichen Weckruf entgegen. Die Saurier rockten nicht zum ersten Mal das Reload, aber dieses Mal stehen sie dafür im Infield und ermöglichen es auch Familien mit einem Extraband diese Show mit ihren Kindern abzufeiern. 

Das Reload scheint somit der „early bird“ unter den Festivals zu sein und bespielt - schon bevor die Bimmelbahn um 12 Uhr aus ihrer Garage fährt - die beiden Bühnen.  Neben ausgezeichneten - aber auch sehr spaßigen - Auftritten von „Knorkator“ und „The Butcher Sisters“, trat die Extreme-Metal-Band „Behemoth“ mit gewohnt düsterem Gewand vor das Publikum und rundete die Abenddämmerung perfekt ab. Aber auch Bands, wie „ Lionheart“, „Dragenforce“, „Neaera“ und „Madball“ überzeugten die Zuschauer*innen voll und ganz. Eine Art großer Spielplatz tat sich im Mosh-Pit bei „Massendefekt“ auf und krönte in „Auf den Schultern-Trage-Aktionen“ des Publikums. Die so getankte Energie - in Form von Festival-Endorphinen - wurde zu den Auftritten von „Blind Guardian“ und „Amon Amarth“  weiter getragen. Auch hier sind wir absolut begeistert durch die feiernde Menge gepogt und haben Sound, nächtliche Lichtshow und die gesamte Atmosphäre genossen. Das Infield war rappel voll und feierte friedlich ausgelassen bis zum überragend, schönem Feuerwerk. Wer das Reload noch nicht ganz ins Traumland schicken wollte, konnte allerdings noch bis 4 Uhr die Closing Party ausnutzen. Wir waren dagegen so zufrieden mit dem gesamten Festival und ehrlich gesagt etwas stolz, dass trotz (des nicht mehr ganz jugendlichen Alters) in Gänze gerockt zu haben, sodass der Weg auf die Luftmatratze das erklärte Ziel war. Dort angekommen scrollten wir noch kurz durch die Fotos auf dem Handy und schliefen zufrieden binnen Minuten ein. Schönes, schönes Festival!

Alles in allem blicken wir daher auf ein grandioses Reload Festival zurück und freuen uns tierisch (im Löwen Reload Stil) auf das Jubiläumsjahr 2025! Der Vorverkauf der Tickets sagt uns, dass es vielen Reload-Besucher*innen ähnlich geht und wir uns schon bald wieder in Sulingen vor den Bühnen sehen.

Rock on, eure bs